Die Flying Hoppers am Chliriethallenturnier in Oberglatt

Created: Monday, 26 November 2001 Last Updated: Monday, 26 November 2001 Published: Monday, 26 November 2001 Written by Carlos Andermatt

Wer das Gefühl hat es gäbe nicht viel zu erzählen an so einem schweizer Hallenturnier der irrt sich gewaltig. Und wieder haben sich an diesen drei Tagen Storys ereignet, von denen wir uns noch Jahre später an irgendeiner Reise am anderen Ende der Welt erzählen werden.

Da gibt’s mal von unserem Neohopper Andy Gasser zu erzählen, der seine ersten Spiele für die Flying Hoppers bestritt. Oioioi, war der Andy nervös bei seinem Debüt, alles hat er getroffen nur das (auch leere) Tor nicht. Jedoch konnte er sich von Spiel zu Spiel mächtig steigern bis er die Gegnerschaft so richtig schwindlig spielte. Nach längerer Hockeyabsenz zeigte uns in seiner alt bekannten Staubsauger-Manier Thomy Leuenberger was es heisst das Brett zu legen, ein durchkommen schien fast ein Ding der Unmöglichkeit. Der erst 16-jährige Raphael Fuchs kam nach Absage von Altmeistergoalie Max Simmen zu seinem ersten Gasteinsatz. Trotz seiner Jugendlichkeit parierte er die Torschüsse bravourös und spielte in allen Spielen sehr solide. Das wir das eine oder andere Tor erhielten lag nicht am Jungkeeper, sondern eher daran, dass nicht gleich jeder Vorhandzieher klappte oder der tödliche Pass nicht immer den Mitspieler sondern unser Gegner fand. So liessen wir Raphi manchmal Mutterseelen alleine seinem Schicksal gegenüber. Ein weiterer Prominenter sorgte am Freitag für sein erstes Gastspiel bei den Hoppers, Song Moo Lüscher liess seine Klasse wieder mal aufblitzen. Wer weiss, vielleicht werden wir ihn öfters in blau-weiss sehen...



Eine weitere, eher unrühmlich zu erwähnende Geschichte wäre da die verschossenen Penaltys. Sämtliche Siebenmeter fanden leider den Weg ins Tor nicht. Nicht einmal der sonst so sichere Doktor-Schurtische-Backhand-Schlenz von Bruno, sein Strafstoss flog meilenweit übers Tor! Da müssen wir noch etwas daran feilen und mal ein Sondertraining absolvieren, gäll Stef?



Viel ruhmreicher war die Bewertung des Publikums, der Hockeyfanatiker und aller Fachpersonen, die unser Spiel als das attraktivste und technisch schönste Hallenhockey des Turniers befand. Es lebe das Altmeister Hockey. Viel dazu beigetragen hat da wieder mal Stef mit seinem berühmt berüchtigtem Vorhandzieher. Einmalig an diesem Turnier war, dass er diesen Trick manchmal ohne Ball vorführte und nicht ganz so schnell wie auch schon, dafür konnte jeder Zuschauer die Finten in angemessenem Tempo nachvollziehen.



Rausgeputzt für den Turnierabend warteten wir bis um 20 Uhr auf das Nachtessen. Wir vertrieben uns die Zeit mit Anekdoten und Geschichten von früher, die uns so zum Lachen brachten bis wir Muskelkrämpfe in der Bauchgegend verspürten. Ach so ja, zum Znacht gab es, wie kann es anders sein, ein traditionelles ‚Zürigschnätzlets’ mit Salat a discretion, fein wars! 



Ein Ereignis für die FH-Annalen gibt's da natürlich vom Turnierabend zu berichten. Ich kann's vorweg nehmen, die Hoppers hielten bis zum letzten Takt durch und demonstrierten was es heisst: , Feste feiern wie sie fallen'. Es dauerte nicht lange bis wir die Festbar, mit den netten und gutaussehenden Bardamen fest in unserer Gewalt hatten. Where is Walter Brogiolo? Ein alter Schulkumpel (auch Lover einer Barlady!) von Andy und Bruno wurde gesucht und konnte sogar überredet werden um zwei Uhr morgens direkt vom Kaufleuten an das Fest zu kommen. Er dankte es uns mit einer ‚Kaufleuten-Tanzeinlage’: mit leicht angewinkelten Armen und ein dezent rundes schwingen mit den Hüften an Ort und Stelle, der Blick cool von links nach rechts werfend und zwischendurch ein Schluck aus seinem Longdrinkglas nehmend vermochte er uns jedoch das Wasser nicht reichen. Um Mitternacht fand an der Bar die Wachtablösung durch eine Horde von nicht ganz so erotischen Redsoxlern statt. Die Zeit war reif die Tanzbühne zu stürmen und der restlichen Hockeywelt zu zeigen was abtanzen alla Hoppers heisst. Als kurz darauf ‚down under’ von Men at Work (ein echter Klassiker) aus den Boxen dröhnte konnte auch Andy niemand zurückhalten. Er erwies sich als absoluter Tanzbär (eines Hoppers würdig!), der sich nicht einmal scheute mit roten Stützpfeilern zu shaken. Bruno stand da nichts nach und gab sein Bestes, selbstverständlich mit nacktem Oberkörper was die Damenwelt sehr entzückte. Nach dieser Schoweinlage gilt Bruno nun definitiv als Anwärter Nummer 1 für den edlen Club der ‚Ropongi Tigers'. Schon um vier Uhr machte der DJ schlapp da sprang natürlich Bruno in die Presche und verlängerte mit Aerosmith-songs den Morgen um weitere Stunden. Der krönende Abschluss machte dann Frank ‚Frankieboy’ Sinatra. Zu seinem Sound liess es sich wunderbar mit den letzten Festmohikaner über Gott und die Welt philosophieren. Um sechs Uhr morgens (glaube ich) plumpsten wir auf die Turnmatten und schliefen bis die ersten Schiripfiffe uns wieder weckten.



Drei Siege und eine Niederlage bedeutete der zweite Gruppenrang und somit spielten wir um den dritten Platz. Dieses Spiel gewannen wir souverän 3:0. Leider kann ich zu diesem glorreichen Sieg nicht viel schreiben. Als die Tore fielen lag ich etwas belämmert zwischen zwei netten Samariterinnen im Sanitätszimmer und lies mir von ihnen meine, seit diesem Tag etwas krumme Nase streicheln....



Auch am Sonntagabend gaben wir uns von der besten Seite. So halfen Bruno und ich noch die letzten Sandwichs zu entsorgen und der letzte Kasten Bier zu leeren. Wir liessen uns noch auf spannende Diskussionen mit den letzten Redsoxlerinnen und Redsoxler ein, ganz nach dem Motto: je später der Abend desto wiefer die Zunge, oder so ähnlich. Zum Schluss erfuhren wir noch die ganze Lebensgeschichte von Hugo (65), der Hallenabwart bis er uns aus der Halle begleitete und die Tür hinter uns zuschloss. 



Für Hockeyinteressierte



Gruppenspiele:



FH – FT Freiburg (D)               1 : 0
FH – Schwerin (D)                  1 : 4
FH – Turnierauswahl (D/CH)   3 : 2
FH – Nürnberg (D)                  3 : 2



Rangierungsspiel um 3. Platz



FH – Homburg (D)                  3 : 0



Vielen Dank an die unermüdlichen Organisatoren/innen und Helfer/innen des Turniers wir haben es in vollen Zügen genossen. Wir sehen uns beim nächsten Turnier wieder...



So long your ropongi tiger, Carlos

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