13. – 15. August 2004 Köln beatet mehr...

Published: Wednesday, 28 July 2010 Written by Vera und Luki

Wie immer, wenn einer zu einer Reise ruft kommen die Flying Hoppers herrscharenweise auf den Flughafen, man könnte etwas verpassen. Schön, dass wieder viele Frauen/Freundinnen den Weg gefunden haben, es spricht sich eben rum in den Frauenheften, dass Flying Hoppers Reisen etwas Spezielles sind. Diese Mischung von verträumten Schöngeistern, Brad Pitts und sonstigen Gentlemen trifft man nirgends sonst. Selbstverständlich ist auch Walti Marthaler dabei, da spielen Distanzen keine Rolle oder wo ein Wille ist auch ein Weg oder ein Flugplatz.


Wir flogen gepflegt Richtung Kölle und wurden herzlichst von Pe und Jumbo empfangen und mit einem eigens angefertigten Köln for Hoppers Dokument versorgt. Eigens wurde auch der coolste Busfahrer auf Erden oder eben ein normaler Kölner engagiert der Zielerfüllung als oberste Tugend im Herzen trägt, da spielen im Weg stehende Verkehrsschilder keine Rolle und werden wegquantisiert mit dem Heckkotflügel. Das Hotel war gut erreichbar gelegen und prompt ging’s zur ersten Sensation: Besuch eines Schokoladenmuseums, das existiert wirklich ausserhalb der Schweiz.


Abend ging’s dann Richtung Brauhaus aber da war noch ein Ringfest im Weg. So pflügten wir uns durch die Massen und erreichten erleichtert und toddurstig unseren Mahlzeitendienstkeller.


Ein paar Regentropfen konnten die Stimmung der Besucher bei der Eröffnung des Ringfestes nicht trüben. Mit einstündiger Verspätung stürmten „Fury in the Slaughterhouse" am Freitagabend um 22°Uhr die Bühne im Mediapark. Etwa 10'345 Besucher wippten zu ihrem Eröffnungssong „Protection". Für ein Wochenende ist der Kölner-Ring ein einziges grosses Festival!


…Brauhaus „Päffgen“, drei Minuten später. Mit zehnstündiger Verspätung kämpften wir (Luki und Vera) uns durch den brechend vollen Eingang des historischen Brauhauses „Päffgen“ wo wir zu den schon am morgen angereisten Flying Hoppers stiessen. Fast dreissig Hoppers sind der Einladung von Jumbo und Pe gefolgt um Köln während des bekannten Ringfestes zu erleben und sich wie gehabt auch mit lokalen Hockeygrössen zu messen. 


Nachdem wir alle alten und neuen Gesichter begrüsst und Sacha’s neuen Haarlook ausgiebig begutachtet hatten, konnten wir uns dem wohlverdienten Kölsch zuwenden und die urige Brauhaus-Atmosphäre in vollen Zügen geniessen. Die Stimmung war gut und so war es auch keine Überraschung, dass die zahlreichen Versuche die Rechnung zu begleichen, dank der cleveren Taktik „Ein-Kölsch-habe-wir-immer-noch-getrunken!“ des Thekenchefs, mehrmals erfolgreich abgewehrt werden konnten. Und so nahm der Abend seinen Lauf und die gemütliche Runde löste sich nach und nach auf. Die Einen stürzten sich für einen Schlummertrunk noch in das sich zu Ende neigende Ringfest, die Anderen zog es langsam in Richtung Hotel um sich von den Strapazen ein wenig zu erholen. 


Der Samstagvormittag konnte nach individueller Lust und Laune ausgestaltet werden. Ein Teil der Hoppers nutzte diese Gelegenheit um in den zahlreichen Kaufhäusern zu shoppen, andere wiederum nutzten die Zeit für einen gemütlichen Spaziergang durch die Südstadt. Gegen 14 Uhr trafen wir uns jedoch alle in der Hotel Lobby um gemeinsam zum Sportareal von Blau Weiss Köln zu fahren, wo uns Jumbo auch schon erwartete. Kurz checkten wir noch den Hockeyshop und prompt wurden mehrere tausend Euros in Disco-Hockeybälle und himmelblaue Nasa-Hockeystöcke investiert, ob man damit eine Backhandgranate aus dem Handgelenk schütteln kann?


Umziehen, lockeres Einlaufen, kurzes Einspielen und schon ging es los. Unser Head Coach Roland konnte aus dem Vollen schöpfen…standen ihm doch sage und schreibe 19 motivierte Spieler und Spielerinnen zur Verfügung. Dies erwies sich im Laufe des Spieles jedoch nicht unbedingt als Vorteil – zumindest nicht für den Coach - war es doch ziemlich schwierig den Überblick über die vielen Ein- und Auswechslungen zu behalten… so standen doch für eine kurze Zeit auch zwölf Hoppers auf dem Spielfeld! Diese „geheimen“ Mittel waren aber gar nicht nötig, da wir zu diesem Zeitpunkt schon mit 3:0 in Führung lagen und eine Chance nach der anderen herausgespielt wurde. Vera zwirbelte Ihre Gegnern so um die Ohren, dass allesamt an Schwindel litten, wurden Sie doch von der grazilsten Gazelle auf dem Platz mit einer demütigen Nachsicht gepeinigt. Speziell auch unsere Anhänger die sich gezielt auf Ihrer Lieblingsseite aufstellen um die geschwellten grazilen nass geschwitzten Oberkörper heimlich zu bestaunen. Das Spiel wurde schlussendlich sicher mit 9:2 gewonnen und alle waren froh mit erhobener Brust zum gemütlicheren Teil hinüber zu treten. Auf der Terrasse des schönen Vereinshauses wurden wir mit leckeren Köstlichkeiten und Kölsch verpflegt. Es gab richtig Kalorien in der Form von Sandwiches und eigens gecharterten Glaces. Die meisten wären wohl am liebsten bei Blau Weiss geblieben um noch bis in alle Nacht über verpatzte Torchancen, Bruno’s gefürchteten Backhand-Schlenzer und die Torgefährlichkeit unserer Spielerinnen zu philosophieren, doch unser Busfahrer wartete schon auf uns und mit einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es direkt Richtung Friesenstrassenviertel, wo das Ringfest auf Hochtouren lief und Motörhead ihre Gitarren für das Samstagabendfinale stimmten. Köln rockt! Für die Daheimgebliebenen: Das Ringfest ist eine Art Musik-Festival, bei dem auf zehn öffentlichen Plätzen und drei Kilometern Strasse gefeiert, gerockt, getanzt, gegessen und viel getrunken wird. So verteilten sich auch die Flying Hoppers für das Abendessen irgendwo auf dem Ringfest und ein Teil traf sich erst zu später Stunde wieder in einer Kneipe an der Friessenstrasse.


Für das zweite Spiel ging es am Sonntagmorgen zu Rotweiss Köln, dem Kölnernobelverein, welcher über Jahre die europäische Hockeyszene mitprägte und zusätzlich mit einem eindrücklichen Clubhaus mit eigenem Aussen-Schwimmbad glänzte. Bevor es jedoch wieder ernst wurde, gönnten wir uns bei schönstem Sonnenschein einen Kaffee und diskutieren über die Gründe wieso man im kleinsten Hockeyland nicht auch solch nette Hockeyanlagen antrifft. 


Mit einem fulminanten Start überraschten wir die Kölner und führten nach kurzer Zeit gleich mit 2:0. Doch es waren keine zehn Minuten gespielt, schon hatte Sacha einen hochroten Kopf. Er litt nicht etwa an konditionellen Schwächen sondern legte sich mit dem Kölner Schiedsrichter an, welcher vergass, dass er ein Freundschaftsspiel pfiff und nicht etwa das Olympiafinale. Es war Roland und seiner geschickten Auswechslung zu verdanken, dass Sacha nicht vorzeitig zum Grill verbannt wurde. Danke Roland, denn die wachrüttelnde Worte Sacha’s in der Halbzeit waren wichtig, um den immer besser spielenden Rotweissen zu widerstehen und das spannende Spiel schlussendlich noch verdient mit 6:2 zu gewinnen. Anschliessend wurden wir zu einem leckeren Grill und einigen Kölsch eingeladen und liessen dieses erfolgreiche Wochenende gemeinsam mit den Kölner Spielern bei wunderschönem Wetter ausklingen. Einzig die Wespenplage erinnerte einen an den einen Hitchkock-Film, eben an diesen mit den Viechern.


Fazit: Einmal mehr war es ein tolles Wochenende. Ein grosser Dank geht an Jumbo und Pe für die tolle Organisation, die Kölner für das Kölsch, unsere zahlreichen mitgereisten Supporter für die tolle Unterstützung, Reinhard und Anita für die vielen Fotos, alle Flying Hoppers für die Geduld auf den Reisebericht zu warten und zu guter letzt an Bruno…. DON’T CRY FOR ME ARGENTINA!