Flying Hoppers in Paris – 27. bis 29. August 2021 (optional bis 31. August 2021)
Paris hallt immer noch nach, gut eine Woche nach der Heimkehr. Es gab so viele schöne, magische, lustige und spezielle Momente, welche die Reise in die Hauptstadt Frankreichs einmalig machten.
Ich war etliche Male in der Stadt d’amour. Begeistern konnte sie mich bis anhin nie. Die Reise mit den Flying Hoppers änderte alles!
Damit die Reise einen bleibenden Eindruck hinterlässt und unvergessen bleibt, bedarf es im Vorfeld einer perfekten Organisation. Stefan wird etliche Stunden in die Vorbereitungsarbeiten gesteckt haben. Das merkte man von A (wie alle) bis Z (zusammen). Das Reiseprogramm, welches die Teilnehmer vor der Abreise bekamen, war mit einer grossen Überraschung versehen: Eine Velotour in einer Stadt mit viel Verkehr? Macht so etwas überhaupt Spass? Genau an diesem Wochenende kehrten nämlich die Pariser von ihren Sommerferien zurück in ihre Stadt.
Aber nun ganz von vorne: Am Freitagmorgen stiegen 14 Flying Hoppers im Zürcher HB in den TGV. Zwei kamen in Basel dazu. Über die Fahrt gibt es nicht viel zu berichten, da die Meisten vor sich hinschlummerten. Andere, die im Board-Restaurant einen Kaffee holten, wurden enttäuscht. Der Kaffee schmeckte wie Abwaschwasser, nur süsser. Das sollte sich wie ein roter Faden durch das ganze Wochenende ziehen. Das ist einer der ganz wenigen Punkte, die auf die «Was hat dir an Paris nicht gefallen-Liste» notiert wurde. Die Fahrt dauerte, ohne einmal umsteigen zu müssen, gerade mal vier Stunden und vier Minuten.
Nach Ankunft im Gare de Lyon ging es direkt zur Metro. Der Transportchef kümmerte sich um die Billette, die er in Massen aushändigte. Alles lief so reibungslos, dass wir innert kürzester Zeit im herzigen Patio des Hotels voco Paris Montparnasse ein Bier, bzw. ein Glas Champagner trinken konnten. Nachdem wir uns in den modernen Zimmern frisch gemacht hatten, ging es los zur Velostation.
Die vierstündige (!) Velotour mit unserem deutschen Guide Jasmin war voller kultureller Highlights: Notre Dame (Jasmin war den Tränen nahe, als sie vom Brand im April 2019 erzählte); Centre Georges Pompidou; Einkaufszentrum des Halles (unterirdische Verkaufsfläche auf über 66'000 m2, 150 Läden), inkl. Lego-Laden mit Notre Dame und Arc de Triomphe aus unzähligen Lego-Steinen; Rathaus mit Olympia-Ringen (Paris richtet bekanntlich die olympischen Sommerspiele 2024 aus); Marais-Viertel (Bohème-Charme); Louvre; Obélisque am Place de la Concorde; Arc de Triomphe du Carrousel (der kleine Triumphbogen, der zwischen Louvre und Tuilerien steht); Jardin des Tuileries (ehemaliger Barock-Schlossgarten beim Louvre); Jahrmarkt «Fête de Tuileries»; Arc de Triomphe de l’Etoile am Place Charles de Gaulle (Ende der Champs-Élysées, die 1910 Meter lang und 70 Meter breit ist); Palais du Trocadéro (Platz mit perfektem Blick auf den Eiffelturm). Von da ging es auf ziemlich direktem Weg zurück ins Hotel, da die Mägen knurrten und der Geist nicht noch mehr Wissen aufnehmen konnte.
Nach einer knappen halben Stunde versammelten sich alle wieder in der Hotellobby, um sich auf den Weg in das von Fedor ausgesuchte Restaurant «le réciproques» zu machen. Das Viergangmenu war himmlisch! Zu jedem Gang wurde ein dazu passender Wein serviert. Die Bäuche voll, die Glieder schwer, hatten wir trotzdem noch nicht genug. Ein Absacker im Aussenbereich einer Bar musste sein und liess den Abend mit netten Gesprächen ausklingen.
Der Samstagmorgen durfte jeder individuell gestalten. Das reichhaltige Frühstücksbuffet lud ein, so richtig zuzugreifen. Leider schmeckte der Kaffee auch hier nicht besonders, was einige davon abhielt, eine zweite Tasse zu bestellen. Ein Teil der Reisegruppe machte sich auf Shoppingtour. Im Uniqlo gibt es ein neues Bezahlsystem. Man wirft die ausgesuchten Teile in eine Wanne und schwuppdiwup erscheint das Gesamttotal auf dem Zahlterminal. Personal gespart und staunende Flying Hoppers. Die Zeit drängte, wollte man doch gemeinsam mit den Velos zum Hockeyplatz des Vereins Montrouge fahren. Der selbsternannte Velogott Sebi führte die ganze Truppe souverän in 20 Minuten vom Hotel zum Hockeyplatz. Die orangen Trikots der Gastgeber irritierten. Manch eine Spielerin sah eine orange Wand vor sich! Diesen Spielerinnen wurde erst später bewusst, dass GC jeden Mittwoch im Seniorentraining gegen eine orange Wand ankämpft. Das Spiel gegen die Senioren von Montrouge begann pünktlich um 15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Manch einer stibitzte Sonnencrème von Joël, der daran dachte, welche mitzunehmen. Joël und Kaspar unterstützten die Flying Hoppers beim Seniorenspiel. Diese zwei verbrachten mit den Herren 1 und den Damen 1 von GC ein Trainingswochenende bei Montrouge. Durch das gute Coaching von Martin und der ebenso guten Umsetzung der Spieler blieb der Match lange ausgeglichen. Die Verteidigung stand sehr kompakt zusammen und liess dem Gegner nicht viel Raum. Das aufbauende Mittelfeld und der Sturm versuchten mit schönen Spielzügen in den gegnerischen Schusskreis zu gelangen, um Tore zu schiessen. Leider liess die Kondition der Flying Hoppers gegen Ende nach und Montrouge gewann das Spiel knapp 3:2. Die Niederlage ging beim von den Gastgebern offerierten Bier fast vergessen. Irena und Coen organisierten im nahe gelegenen Supermarkt Champagner für die Damen. Dementsprechend beschwingt fuhr ein Teil der Gruppe auf sich gestellt mit den Velos zurück zum Hotel. Auf den Velogott musste verzichtet werden, weil er mit ein paar weiteren Spielern das Buffet im Club geniessen wollte. Schlussendlich im Hotel angekommen, blieb nicht viel mehr als eine halbe Stunde Zeit, um sich für das Abendessen fertig zu machen, ufff. Das Restaurant L’Empreinte in der Nähe des Hotels bot einen guten Service und manch eine Flasche Rotwein wurde geleert. Die Kunstinstallation «nackte, rote Frauenbeine» an der Wand neben unserem Tisch durfte laut Restaurantbesitzer auf keinen Fall berührt werden. Leider hielt sich Coen so gar nicht daran und stiess jedes Mal, wenn er aufstand, mit dem Kopf daran. Der Restaurantbesitzer bekam davon zum Glück nichts mit. Auf halbem Weg zurück ins Hotel lud die Bar «Cocotte» zum Schlummertrunk ein. Coen setzte sich leider auf den falschen Platz, sonst hätte er die Dame mit «Mama trägt Popo heute oben» bestaunen können, die hinter unserem Tisch Platz nahm. Und komischerweise ging das Gerücht um, dass ab der nächsten Reise eine «Uniqlo-Pflicht» eingeführt werde: Alle zwei Stunden präsentieren die Reiseteilnehmer ihre neu erworbenen Uniqlo-Kleider. Toni, der zu später Stunde ins Cocotte zur Gruppe stiess, bekam nur noch eine Karaffe Wasser, weil das Lokal im Begriff war, zu schliessen.
Am Sonntagmorgen liess manch einer das Frühstück kürzer ausfallen, zugunsten eines längeren Schlafes. Kurz nach 10 Uhr ging es bereits wieder mit den Velos Richtung Hockeyplatz, um gegen Montrouge das Rückspiel zu bestreiten. Joël und Fabian (Herren 1 von GC) waren mit von der Partie. Es war ein harter Kampf, der mit dem Verletzungspech von Joël (Schulter-Verletzung) und Willy (mehrfacher Unterkieferbruch; verursacht durch einen Torschuss des Gegners) einen Schatten über das Ganze warf. Leider merkten die Montrouge-Senioren nicht, dass es bei diesem Spiel nicht um eine Goldmedaille ging, sondern um ein reines Freundschaftsspiel. Im ersten Viertel kamen die Flying Hoppers nicht so gut ins Spiel, danach lief es besser. Schlussendlich mussten sie sich mit 0:2 geschlagen geben. Die Herbstvorboten, die vielen Blätter auf dem Platz, machten die Spieler ganz konfus. Nach dem Spiel offerierte Montrouge einen Zmittag mit feinen Getränken. Zum Glück konnte sich die Truppe für die Rückfahrt zum Hotel wieder auf den Velogott verlassen.
Toni versammelte die ganze Reisegesellschaft nach dem Checkout der Gruppe «Standard» im Patio des Hotels, um Goodies an einzelne Teilnehmer zu verteilen: Die ältesten Teilnehmer bekamen einen orangen (!) Kugelschreiber, die Damen einen herzigen Plüschteddy, die Youngstars einen Trinkbecher, bzw. eine -flasche aus dem Montrouge-Souvenirshop. Das gemeinsame, letzte Bier, bzw. der letzte Champagner, wurde genutzt, um nochmals beieinander zu sein und sich auszutauschen. Fedor hingegen nutzte die Zeit ganz anders. Er suchte eine Apotheke auf, um für Joël eine Bandage zu organisieren. Fedor wollte seinen Gürtel wiederhaben, den er Joël behelfsmässig zur Verfügung gestellt hatte.
Leider musste sich die Gruppe «Standard» viel zu rasch verabschieden und sich auf den Weg zum Gare Paris Est machen. Die Heimfahrt verlief relativ ruhig. Jeder hing wohl seinen Gedanken nach. Nur das zweimalige Umsteigen (Strassbourg und Basel) brachte die Gruppe wieder in ein hektisches Treiben. Etwas nach 22 Uhr mit der Ankunft im HB Zürich verteilte sich die Reisegruppe endgültig in alle Himmelsrichtungen.
Die Gruppe «Optional» verbrachte zwei weitere Tage in Paris. Laut den Fotos und den Erzählungen muss es toll gewesen sein und manch einer wäre sicher auch gerne geblieben.
Joël und Willy haben ihre Operationen gut überstanden. Ich wünsche Ihnen ganz gute und vor allem vollständige Genesung.
Zurück im ganz normalen Alltagswahnsinn bleibt mir nur noch eines: Ein riesengrosses Dankeschön an all diejenigen, die die Fäden im Hintergrund gezogen und sich mit viel Herzblut in die Organisation eingebracht haben.
Paris wird mir in Erinnerung bleiben, weil ich mit so wunderbaren Menschen dort sein durfte! Selten fühlte ich mich so aufgehoben wie in dieser Gruppe. Die Reise rückte Corona in den Hintergrund und es herrschte eine Normalität, die in den letzten eineinhalb Jahren vergeblich gesucht wurde.
Ich danke allen für dieses unvergessliche Abenteuer! Ich freue mich auf neue Reisen, wohin sie uns auch führen werden.
Eure Nathi
Cast (in alphabetical order)
Britta Goalie + Frosch-Fan (Restaurant L’Empreinte)
Coen CFO + falscher Platz Auswähler (Restaurant Cocotte)
Fabian Herren 1 Spieler + Sonntagsspiel-Aushilfe
Fedor Food and Beverage Manager + Ruhepol
Irena Flying Shoppers + Fashionata
Jaap Schiedsrichter + Einkaufstaschenträger
Joël Herren 1 Spieler + Schulter-OP-Patient
Kaspar Herren 1 Spieler + Samstagsspiel-Aushilfe
Lene Bälle + Parfum-Sucherin
Martin Coach + Lausbuben-Lächler
Nathi Reisebericht + WC-Aufsucherin
Pat Fotografin + heimliche Chefin
Patrick Transport-Chef + Metroticket-Hamsterer
Retus Reiseleiter + Samstagsanreisender
Sebastian Flying Hoppers Youngstar + Velogott
Silvina Gastgeschenke + Frohnatur
Stefan Reiseleiter + Schaltzentralenchef
Thomas Getränke + Lego-Liebhaber
Toni Captain + Zuspätkommer
Willy Arzt + Kieferbruchpatient
Zürich, 4. September 2021