Flying Hoppers in Luxemburg – 23. bis 25. August 2024
Warum Luxemburg auch «The place of the lost an found» heisst oder warum es manchmal besser ist, gewisse Dinge zu vergessen».
Am Freitagmorgen, 23. August 2024, machte sich die eine Gruppe mit dem Flugzeug auf den Weg nach Luxemburg. Leider mussten Toni und Annika passen, eine Magen-Darm-Grippe machte den beiden einen Strich durch die Rechnung. Der Flug von Zürich nach Luxemburg dauerte gerade mal knapp 45 Minuten. Am überschaubaren Flughafen von Luxemburg schlug der «Fluch der verloren geglaubten Besitztümer» das erste Mal zu: Fedors Hockeytasche kam nicht an.
Die Fahrt mit dem Bus zum Hotel dauerte nicht lange. Das Grossherzogtum Luxemburg ist eines der kleinsten Länder der Welt und misst von Nord nach Süd 81 Kilometer und von Ost nach West gerade mal 55 Kilometer. Der Transportchef Patrick war dieses Mal nicht sehr gefordert: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind seit 2020 für alle kostenlos. Man will so die Menschen weg von den privaten Fahrzeugen bringen. Luxemburg zählt rund 670'000.00 Einwohner und hat über 200'000 Grenzgänger, was zu einem gewaltigen Verkehrsaufkommen führt.
Nach dem Bezug der Hotelzimmer und einem kleinen Mittagessen versammelte sich die bereits grösser gewordene Reisegruppe auf dem Wilhelm Platz mit dem imposanten Hotel de Ville (Rathaus). Die Gruppe wurde dort von Elke, dem Tourguide, in Empfang genommen. Der Rundgang durch die Stadt Luxemburg sollte drei Stunden dauern. Die Highlights daraus: Der Place D’Armes ist der Platz der guten Stube, weil es hier ein reichhaltiges Angebot an Restaurants gibt. Von der Küche Luxemburgs sagt man, dass sie so gut wie die französische und so reichhaltig wie die deutsche sei. Luxemburg war eine grosse Festungsstadt, die vom Tal der Petrusse (Zufluss der Alzette) zu zwei Dritteln umgeben ist. Der Verfassungsplatz ist der Platz der goldenen Frau, dem Friedensengel. Die Gëlle Fra wurde im Jahr 1923 zur Ehrung der im Ersten Weltkrieg gefallenen luxemburgischen Soldaten aufgestellt. Luxemburg ist Gründungsmitglied der UNO, der NATO und der EU. Im Europaviertel des Kirchbergs befinden sich der Europäische Gerichtshof, das Generalsekretariat des Europäischen Parlaments, die Europäische Investitionsbank und viele mehr. Heute arbeiten ungefähr 13'000 Menschen für diese Europäischen Institutionen und Organe in Luxemburg. Im selben neuen Teil Luxemburgs befindet sich auch das Museum für Moderne Kunst, ein Bau ganz aus Glas. In Schengen, das im südlichen Zipfel von Luxemburg liegt, wurde 1985 das Abkommen für ein grenzenloses Europa unterzeichnet. Der Grossherzogliche Palast liegt in der Altstadt und ist die Stadtresidenz der Familie von Grossherzog Henri mit Maria Teresa und ihren fünf Kindern. Der Grossherzog hat keine politische Macht. Alle fünf Jahre wird das Parlament neu gewählt. Nur ein paar Strassen weiter befindet sich der Delikatessenladen der Sterneköchin Léa Linster. Dort werden ihre berühmten Madeleines verkauft. Zudem hat Léa Linster ein Restaurant etwa zehn Kilometer von der Stadt Luxemburg entfernt.
Im alten Teil Luxemburgs befindet sich der Bock-Felsen, die Wiege Luxemburgs. Weiter unten gelangt man an das Benediktinerkloster, das früher ein Militärkrankenhaus und später ein Gefängnis war. Dieses stellte seinen Betrieb 1980 ein. Etwas weiter, im heutigen Naturkundemuseum, befand sich früher das Frauengefängnis und Hospiz.
Den Abend verbrachten die Flying Hoppers im Restaurant «L’Osteria», ausgesucht durch den Food and Beverage Manager, Fedor. Die Gäste wurden belohnt mit ausgezeichneten Weinen und Gerichten. Der Reise-CFO, Retus, bezahlte das Essen aus der Flying Hoppers-Kasse. Nach dem reichhaltigen Essen zog es die älteren Reiseteilnehmer zurück in das Hotel, um auf der Terrasse einen Crémant zu geniessen. Die Jungen und Fedor zogen weiter in einen Musikclub, um den Abend so ausklingen zu lassen.
Am Samstag, 24. August 2024, konnte, wer wollte, sich am reichhaltigen Zmorgebuffet bedienen und die Zeit bis zur Fahrt zum ersten Hockeyspiel mit shoppen, Stadt weiter erkunden usw. nutzen. Um 13 Uhr ging es mit dem öffentlichen Bus direkt vom Hotel bis zum Hockeyplatz. Das zweite Mal schlug der Fluch zu: Wolfgang, mit seinem eigenen Bus und den Hockeytaschen der SpielerInnen unterwegs, tauchte nicht auf am Platz! Nach bangen Minuten dann Entwarnung, Wolfang, Juliane und Luca waren nur noch kurz bei einem Discounter Wasser für die SportlerInnen besorgen. Eine gute Idee, wie sich später herausstellen sollte: 32 Grad und Sonne während des Spiels! Der Fluch schlug innert kürzester Zeit erneut zu: Silvina vergass ihren Hockeyrock im Hotelzimmer. Fedor half ihr mit einer kurzen Hose aus. Der Coach Jochen gab der Mannschaft ein paar letzte Instruktionen vor dem Spiel. Um 15 Uhr dann der Anpfiff gegen eine Luxemburger Auswahl. Die Flying Hoppers waren von Beginn weg das stärkere Team. Nach einer längeren Einfindungsphase erzielte Fedor das 1:0 mit einem Penalty (es wurden keine kurzen Ecken gespielt). Kurz darauf folgten das 2:0 durch Milo und das 3:0 durch Jakob, unsere beiden Youngstars, die perfekt harmonierten. Das 4:0 erzielte wiederum Jakob. Nach der Halbzeitpause wechselte Jakob in das gegnerische Team, um es zu verstärken. Es half nichts, es fielen keine Tore mehr. Nach dem Spielende offerierte Luxemburg ein BBQ neben dem Platz. Zurück in der Stadt gingen die Flying Hoppers grüppchenweise Znacht essen. Weil es Samstagabend = Ausgehabend war, gestaltete sich die Tischfindung als recht schwierig. Fedor weibelte mit seiner Gruppe von Restaurant zu Restaurant und erhielt nichts als Absagen. Schlussendlich bekam man in einer tollen Brasserie namens «Häerz» mit gutem Essen und cooler Musik einen Platz im ersten Stock. Nach dem Essen begab man sich runter ins Erdgeschoss. Dort wurde zur Musik des hauseigenen DJs getanzt, bis die müden Knochen nicht mehr konnten oder einem der Musikstil nicht mehr zusagte. Der Fluch schlug auch hier zu: Die eigens vom Hotel bereitgestellten Regenschirme blieben im Restaurant liegen. An diesem Abend mischten sich die Jungen erneut unters Partyvolk, während die Alten zurück ins Hotel gingen.
Am Sonntag, 25. August 2024, nach dem Zmorge, versammelten sich die SpielerInnen und Begleitpersonen in der Hotellobby, um mit dem eigens dafür gemieteten Car nach Neunkirchen (D) zu fahren. Die Hinfahrt dauerte satte eineinhalb Stunden. Michi, der Fotograf, trat leider bereits die Heimreise nach Köln an, weswegen Thomas den Job für den Rest des Sonntags übernahm. Die Sicht auf den Hockeyplatz des HTC Neunkirchen verschlug den meisten Flying Hoppers den Atem. Sage und schreibe 30 GegnerInnen, darunter drei Goalies, waren im Begriff, sich warmzumachen. So muss sich der Gladiator damals vorgekommen sein, als er in die Arena hinaustrat. Es nützte nichts, diese Schlacht musste geführt werden. In der Damengarderobe schlug der Fluch schon wieder zu: Silvina (schon wieder!) merkte, dass sie die Stulpen im Hotelzimmer, am Fernseher aufgehängt, vergessen hatte. Daraufhin der erneute Gang zur Herrengarderobe, ob jemand ein Paar Ersatzstulpen dabei habe. Pünktlich um 13 Uhr ging das Spiel David gegen Goliath los. Der HTC Neunkirchen erklärte, dass ihnen praktisch nie die Gelegenheit geboten würde, ein Testspiel zu bestreiten, deshalb das grosse Aufgebot! Einen Quoten-Senior hatten sie auch dabei. Allerdings fiel der in seinem grünen Tarnshirt auf dem knallgrünen Hockeyplatz kaum auf. Nach den ersten 15 Minuten stand es 1:0 für die überlegene Heimmannschaft. Die Flying Hoppers hielten jedoch tapfer dagegen. Man einigte sich, dass nach der ersten Halbzeit fünf GegnerInnen den Flying Hoppers unter die Arme greifen sollen. Trotzdem konnten die Neunkirchner im dritten Viertel das 2:0 und zu Beginn des vierten Viertels das 3:0 schiessen. In der Schlussphase konnte der überragend spielende Milo den Anschlusstreffer zum Endstand von 3:1 erzielen. Das offerierte Bier, Bretzel und die Fertigpizzen rundeten den Nachmittag ab. Übrigens: Gegenüber dem Vortag konnte bei «angenehmen 20 Grad» Hockey gespielt werden. Die Rückfahrt nach Luxemburg, dieses Mal nicht zum Hotel, sondern direkt zum Flughafen, verlief sehr ruhig. Es wurden einige vom Schlaf übermannt.
Diejenigen, die mit dem Auto nach Luxemburg reisten oder noch einen Tag länger blieben, verabschiedeten sich von denjenigen, die mit dem Flugzeug die Heimreise nach Zürich antraten. Der kurze Flug war im Nu vorüber. Nachdem alle ihre Gepäckstücke am Flughafen Zürich entgegennahmen, schlug der Fluch das letzte Mal zu: Stefan liess seine Stocktasche beim Sperrgutband links liegen. Zum Glück merkten das die Mitreisenden und machten ihn darauf aufmerksam!
Jetzt, zurück im Alltag und mit etwas Abstand zur Reise muss ich sagen, dass es erneut sehr schön war! Eine sehr harmonische Gruppe! All denjenigen, die diese Reise ermöglicht haben, allen voran Stefan, ein ganz grosses Dankeschön!
Herzlich, Nathi
Kleine Anekdoten zum Schluss:
Wolfgang war als wandelnder Kleiderständer bei der Stadtführung unterwegs (Juliane und Luca waren zu schwach, um ihre Rucksäcke zu tragen).
Michi ass im Restaurant L’Osteria eine vorzügliche Berner Sauce (Sauce Bernaise).
Luxemburgische Gegnerin von Nathi sprach während des Spiels plötzlich mit ihrer Uhr. Auf die Frage von Nathi, wer das gewesen sei, meinte die Gegnerin: «Das war mein Freund, der müsste aber wissen, dass ich jetzt Hockey spiele».
Irina holte im Auftrag von Katrin und Nathi Madeleines in Léa Linsters Laden. Zuerst betrat Irina den Laden grad daneben der «Luxembourg» hiess. Von dort wurde sie in den richtigen Laden geschickt. Léa Linster war persönlich vor Ort, was Irina nicht daran hinderte, ihr ein Bild aus dem Internet mit ihrem Konterfei zu zeigen. Sie suche diese Frau und die würde die besten Luxemburgerli machen. Frau Linster meinte daraufhin, dann müsse sie in die Schweiz reisen, die gebe es dort! Sie habe «nur» dieses Madeleines im Angebot.
Milo als Frauenversteher: Nathi soll ihn anrufen, wenn sie Wechseljahrbeschwerden habe.
Der zu vergessende Fakt zum Schluss:
Im Jahr 2008 verlor die Schweizer Fussballnationalmannschaft das WM-Qualifikationsspiel im Zürcher Letzigrund gegen den krassen Aussenseiter Luxemburg mit 1:2.